Flops und Tops der neuen Rechtschreibung

Die folgende Liste wurde 2008 das erste Mal veröffentlicht, und ich staune selbst über ihre Aktualität. Sie ist mehr als aktuell: Statt aus dem Reformdesaster, das heute eigentlich niemand mehr bestreitet, gelernt zu haben, wird noch draufgesetzt, auch von Linguisten. Zurzeit pfuscht eine neue Brechstange an der Sprache – ja, ich meine das Gendern. Man sieht hier wie dort: Es führt nie zu etwas Gutem, ihr Gewalt anzutun.

Sprachwandel ist kein Argument pro, sondern contra solche Eingriffe, denn es wandelt sich nichts, wenn ohne fachliche Eignung gemurkst wird. Wandel geschieht, da muss man niemanden überzeugen und nichts erzwingen.

Das ist übrigens von der modernen seriösen Sprachwissenschaft gedeckt. Bei der Reform wurden ähnliche Fehler begangen, die sich bis heute auswirken. Darum veraltet diese Liste nicht.

Sie ist dennoch auch subjektiv, schwankungsanfällig und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

In Klammern ist vermerkt, ob es sich um Muss- oder Kann-Schreibungen bzw. Muster bestimmter Schreibweisen handelt; weitere Erklärungen gibt es an dieser Stelle nicht, hier wird ausnahmsweise mal nur fröhlich aus der Hüfte geschossen.

10 Flops – geht gar nicht

Gewinn bringend, Erfolg versprechend (Varianten)
kennen lernen (Variante)
so genannt (Variante)
nichts sagend, viel sagend (Varianten)
im Allgemeinen, des Weiteren (keine Wahl), aufs Äußerste (teilweise Variante)
vor Kurzem, in Vielem (Varianten)
Biss-Stelle, Miss-Stand (Varianten)
Tipp, Mopp (keine Wahl)
selbstständig (Variante)
wie viel (keine Wahl)
aufwändig (Variante)

Bonusflops: Sämtliche vermeintlich gendernde Binnensternchen und andere -zeichen. Sie gelten nach amtlicher Regelung nach wie vor als falsch. Ich rechne aber durchaus damit, dass die Genderlobby sich bald durchsetzt.